Das „Magnetband 1/2 Zoll“ befindet sich im Rechnermuseum der GWDG in einem Schaukasten zum Thema Datenträger. Dieser hängt in einem Flur im Erdgeschoss, in dem auch weitere Computerteile und Schautafeln ausgestellt sind. Das Magnetband besteht aus einer Spule, die aus hellblauem und durchsichtigem Plastik gefertigt ist. Auf diese ist ein 1/2 Zoll breites und 700 Meter langes Band gerollt, auf dem Daten gespeichert werden können, wobei deutlich weniger Daten darauf passen als heute auf einen USB-Stick. Als Datenspeicher ist es der Zweck eines Magnetbandes, Informationen aufzubewahren, die so nicht erinnert werden müssen. Insofern werden Teile der Gedächtnisfunktion und damit eine Erkenntnisquelle aus dem Menschen auf eine Technik ausgelagert.
Damit es überhaupt möglich ist, die Daten vom Band abzulesen, wird noch ein Lese- und Schreibgerät für Magnetbänder des entsprechenden Typs benötigt. Ein Aufkleber mit der Aufschrift „Scotch 700 GB 3200 FCI“ klärt über den Typ des Magnetbands auf, über den auf das benötigte Lesegerät zu schließen ist. Wie verhalten sich das Magnetband und das Lesegerät zueinander und welche Rolle spielt der Mensch bei der Interaktion zwischen den beiden Techniken?
Das Magnetband vereint unterschiedliche Zeichensysteme in Form von Skalen (rechts), Beschriftungen (links, unten, innen) und den gespeicherten Daten (unsichtbar auf dem Magnetband). Wie interagieren diese Systeme miteinander? In welchem Verhältnis stehen die sichtbaren zu den unsichtbaren Informationen?
Das Magnetband sieht nahezu unversehrt aus. Das Band ist glatt auf die Spule aufgewickelt, die Spule weist keine Kratzer auf. In den Kartenhalter unten mittig ist keine Karte eingelegt. Wie geht man bei einem solchen Objekt auf Spurensuche? Was lässt sich anhand der Betrachtung des Bandes und des weiteren Ausstellungskontextes über die Gebrauchsweisen des Magnetbands sagen?