Ich sehe, also weiß ich

Wenn etwas nicht verständlich ist, ist es „nicht durchschaubar“ oder „undurchsichtig“. Wenn wir etwas verstanden haben sagen wir allerdings: „Das ist doch glasklar!“ Sehen und Erkenntnis sind in unserem Verständnis quasi gleichgesetzt, schon im antiken Griechenland sagte man um eine Erkenntnis auszudrücken: „οἶδα“, ich habe gesehen, ich weiß.

Bei der Recherche zu dieser Ausstellung starteten wir auch erst einmal nur mit unserem Blick: Was konnten uns die Objekte beim genauen Betrachten über sich verraten? Beim Ansehen der Objekte versuchten wir, in sie hineinzusehen – und stellten dabei fest, dass wir dabei auch von uns selbst gesehen werden: Wie ist unser Verhältnis zu Technik? Durch das Nachdenken über die uns erst so undurchsichtigen Objekte haben wir uns gefragt, wie wir selbst eigentlich mit Technik umgehen, wie wir dadurch beeinflusst werden und wie sehr uns das überhaupt auffällt.  Was ertasten die Finger am Computer? Welche Informationen liefert ein historisches Speichermedium? Und welche Geräusche machen technische Geräte?

In unserem Fall also eher: Ich sehe, also frage ich – und erlange dadurch neues Wissen.